Fachseminar Detail

Fachseminar Sachuntericht

Seminarleitung: Regina Stolte
Seminarleitung: Sabine Strelzyk

Willkommen im Fachseminar Sachunterricht

L iebe LiV
I n Kurzform einige Informationen über die Fachseminare Sachunterricht I und II
V iele genauere Informationen erhalten Sie in den Seminarveranstaltungen

I mmer eins nach dem anderen
M anchmal braucht es auch ein wenig Zeit

F achübergreifend
A nschaulichkeit
C urriculum
H ospitationen
S chuleigene Pläne
E igene Ideen
M it Kopf, Herz und Hand
I nklusion
N ah und fern
A ufgabenstellung
R ituale

S elbstständiges Lernen
U nterrichtsvorbereitung

Perspektiven des Sachunterrichts

„Sage es mir, und ich werde es vergessen.
Zeige es mir, und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.“
(Konfuzius)

Ausgehend von der komplexen Erfahrungs- und Lebenswelt der Kinder „besteht die besondere Aufgabe des Sachunterrichts darin, Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, ihre natürliche, kulturelle, soziale und technische Umwelt sachbezogen zu verstehen, sie sich auf dieser Grundlage bildungswirksam zu erschließen und sich darin zu orientieren, mitzuwirken und zu handeln. […] Der Sachunterricht legt Grundlagen für den Fachunterricht an weiterführenden Schulen. Daraus resultiert eine doppelte Anschlussaufgabe: Der Sachunterricht muss einerseits anschlussfähig sein an die Lernvoraussetzungen, an die vor- bzw. außerschulische erlangten Wissensbestände und Kompetenzen sowie an die Fragen, Interessen und Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Andererseits muss er Anschluss suchen an das in Fachkulturen erarbeitete, gepflegte und weiter zu entwickelnde Wissen. Diese Anschlussfähigkeit ist zu sichern durch den Aufbau belastbarer Vorstellungen und Konzepte, durch die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, sich sachbezogen neues Wissen und neue Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen zu erwerben bzw. zu entwickeln sowie durch ihr Interesse an den Sachen des Sachunterrichts. […]

Darüber hinaus schafft der Sachunterricht die Voraussetzungen dafür, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen und ihr Wissen reflektieren können, um neue Ideen und darauf bezogene Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und umzusetzen, kritische Haltungen aufzubauen und wertende Einschätzungen geben zu können. […]

Der Anspruch, zur bildungswirksamen Erschließung der natürlichen, kulturellen, sozialen und technischen Umwelt beizutragen, stellt den Sachunterricht vor eine besondere curriculare Herausforderung. Er muss Bezug nehmen auf verschiedene natur- und sozialwissenschaftliche Disziplinen, in denen jeweils eigenes fachlich fundiertes Wissen und eigene methodisch bewährte Verfahren zur Verfügung gestellt werden.“ (GDSU 2013: Perspektivrahmen Sachunterricht, S. 9 ff.)

Auf der Grundlage dieser Ausführungen der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts entfalten sich die Inhalte und Themen des Sachunterrichts unter den fünf Perspektiven:

  • Sozialwissenschaftliche Perspektive (Politik – Wirtschaft – Soziales)
  • Naturwissenschaftliche Perspektive (belebte und unbelebte Natur)
  • Geographische Perspektive (Räume – Naturgrundlagen – Lebenssituationen)
  • Historische Perspektive (Zeit – Wandel)
  • Technische Perspektive (Technik – Arbeit).

Lehrer und Lehrerinnen im Vorbereitungsdienst benötigen daher Kompetenzen in allen Perspektivbereichen, um den Sachunterricht auf hohem didaktischen Niveau zu gestalten. So orientiert sich die Themenwahl des Fachseminars Sachunterricht am Studienseminar Hildesheim inhaltlich an den genannten fünf Perspektiven. Fachdidaktische Grundlagen werden mit den Inhaltsbereichen verknüpft und durch das Aufsuchen außerschulischer Lernorte ergänzt, um einen möglichst engen Praxisbezug zu gewährleisten.

Um die individuellen Interessen der jeweiligen Seminargruppe aufgreifen zu können, ist der Themenkanon bewusst offen gehalten. Die aktive Mitgestaltung und bewusste Mit-verantwortung aller Fachseminarteilnehmer/-innen tragen entscheidend zum Gelingen der Seminarveranstaltungen bei.

In diesem Sinne laden wir Sie, liebe LiV, ein, das Fachseminar Sachunterricht aktiv mit zu gestalten:

  • Bringen Sie Ihre eigenen Wünsche und Erfahrungen ein.
  • Gestalten Sie selbstständig oder mit unserer Unterstützung eine Seminar-veranstaltung zusammen mit einer/einem anderen/m Seminarteilnehmer/-in zu einem Thema Ihres Interesses.
  • Probieren Sie aus! Diskutieren Sie mit! Entwickeln und erproben Sie, um in einer kompetenz-, handlungs- und schülerorientierten Gestaltung des Sachunterrichts die Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg zum Kompetenzerwerb zu unterstützen.

Kurzum: Seien Sie aktiv!

Hilfestellungen zur Planung einer Sachunterrichtsstunde

  • Sachverhalt der Stunde
    – Genau strukturieren, einen didaktischen Schwerpunkt festlegen, Hauptintention: was und warum? Was sollen die Kinder in dieser Stunde lernen?
  • Welche Phasen?
    – Zielgerichteter Einstieg, Erarbeitung. Ergebnissicherung/präsentation oder Festi-gung, ggf. Reflexion. Für jede Phase genau überlegen, was von den SuS erreicht werden soll.
  • Prinzipien des Sachunterrichts berücksichtigen und geeignete Methoden wählen
    – Zielgerichteter Einstieg, Zieltransparenz, Methodenwechsel, Lernen am Original-objekt, Handlungsorientierung, Schülerorientierung, Schülerinteressen und Vorwissen, Erkenntnisverfahren, Fragestellungen, Problemorientierung, entdeckendes Lernen, selbstorganisiertes Lernen, Ausgewogenheit/Spannungsfeld zwischen Inhalt und Verfahren sowie Kind und Sache, Selbsttätigkeit, Präsentationsformen, eis (enaktiv, ikonisch, symbolisch). Wie bzw. durch welche Methoden erreiche ich meine Unterrichtsintentionen?
    Möglichst selbstständige Erarbeitung mit Hilfe von Gruppenarbeit oder durch gemeinsames Erarbeiten im Kreis (Unterrichtsgespräch mit durchdachten, zielgerichteten Impulsen, wenig Redeanteil, Schülerkette) und Festigung; Zieltransparenz für die SuS beachten! Sie sollten wissen, warum sie was tun. Ziele möglichst von SuS formulieren lassen. Nach selbstständiger Erarbeitung folgt eine Ergebnissicherung oder -präsentation.
    – Wenn eine gemeinsame Erarbeitung (z.B. im Sitzkreis) stattfindet, folgt keine Ergebnissicherung, sondern eine Anwendung oder Festigung. Ein erneutes Treffen im Kreis ist nicht mehr unbedingt erforderlich. Lösung kann mittels Selbstkontrolle erfolgen, eine anschließende Reflexion und/oder evtl. Würdigung der SuS-Ergebnisse ist denkbar.
  • Medieneinsatz, Differenzierung:
    – Differenzierung nach Interesse, Qualität (Schwierigkeitsgrad), Quantität (Zusatzaufgaben für schnellere SuS) etc.
    – Welche Medien sind sinnvoll und lassen sich effektiv einsetzen?
    – Medien als Impulse nutzen!
    – Anregende Lernumgebung gewährleisten, beispielsweise mit Büchern zum Thema, Ausstellungswänden, Poster etc.

  • Ergebnissicherung oder -präsentation, Reflexion
    – SuS stellen ihre erarbeiteten Ergebnisse vor.
    – Als Unterrichtsgespräch möglichst im Sitzkreis, als Gruppenpräsentation steht die Gruppe vor der Klasse.
    – Wichtige Ergebnisse werden besprochen, ggf. festgehalten/visualisiert, ergänzt, deutlich hervorgehoben, evtl. Kriterien werden überprüft, Fragestellungen werden wieder aufgegriffen und gemeinsam überprüft und beantwortet.
    – Das Stundenergebnis muss deutlich herausgearbeitet werden.
    – Ergebnisse der SuS werden gewürdigt und können, sofern sie visualisiert sind, z.B. für die Themenwand genutzt werden.
    – Bei Arbeitsblättern ist auch die Selbstkontrolle möglich.
    – Es ist vorteilhaft, wenn die SuS am Ende der Stunde äußern können, was sie in dieser Stunde gelernt haben (Lernzuwachs). Eine Reflexion (z.B. mit Hilfe von Reflexionskarten) kann inhaltlich, aber auch organisatorisch erfolgen.
    – (Achtung: Wenn eine gemeinsame Erarbeitung stattfand, ist keine Ergebnis-sicherung mehr notwendig, s.o.)